Nachhaltig in Freiburg: wetell

Ich besitze seit gut drei Jahren ein Fairphone - aus Überzeugung. Damals war mein altes Mobiltelefon kaputt, also habe ich mich entschieden, wenn ich schon ein neues Teil brauche, dann wenigstens eines, was so nachhaltig wie möglich ist. Inzwischen habe ich es tatsächlich auch schon mal selbst repariert und es funktioniert (mal mehr, mal weniger, aber das ist wohl bei allen technischen Geräten so). Mir gefällt die Transparenz bei Fairphone und ich komme gut mit dem Teil zurecht. 

Bild: Dragana_Gordic / Freepik

Zusätzlich zur Hardware (neben dem Fairphone gibt es inzwischen auch noch das Shiftphone, made in Germany :-) ) kommt jetzt ein Freiburger Start-Up an den Markt, das auch das Telefonieren selbst so nachhaltig wie möglich anbieten möchte: WEtell. Ich finde die Idee grandios - wir führen uns viel zu selten vor Augen, dass sich nämlich jeder Klick im Netz, jeder Anruf, jede Kurznachricht ebenfalls auf unseren ökologischen Fußabdruck niederschlägt, denn sie verbrauchen: Strom! Nicht nur unseren Ökostrom daheim sondern auch den in den Rechenzentren auf der ganzen Welt. Und da können wir oft wenig dran ändern (doch, nutze ecosia statt des großen G). 

Andreas, Alma und Nico hat das geärgert, deswegen machen sie sich nun selbst daran, nachhaltige Mobilfunktarife an zu bieten. Dabei ist klar: das Netz wird von einem großen Anbieter zur Verfügung gestellt, da wird wahrscheinlich wenig dran zu ändern sein. Aber es ist wie mit dem Fairphone: es ist ein Weg. Auch Fairphone-Gründer Bas van Abel hat mal gesagt, dass sein Telefon nicht 100% fair und nachhaltig ist, er aber versucht, es so weit wie möglich hin zu bekommen, dass keine Arbeiter im Kongo ausgebeutet werden, dass keine Kinder in Minen seltene Erden schürfen müssen usw. 

Ich glaube, das ist es, worauf es ankommt: einer muss mal den Anfang machen! Dann entsteht erst bei vielen Menschen ein Bewusstsein dafür, dass es auch anders geht.